Qatar 2022 - Das bisher größte Verbrechen des Fussballs.

Veröffentlicht am 14. November 2022 um 13:19

BOYCOTT QATAR 2022

„Dies ist nicht Amnesty International, sondern die Mitgliederversammlung des FC Bayern München“ - ein Satz, welcher symptomatisch die derzeitige Situation der anstehenden Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Qatar beschreibt.

                                              

Längst hat der Fußball seine Bodenständigkeit verloren, längst ist er zum Spielball kommerzieller Interessen und Spielzeug der Oligarchen und Milliardäre geworden. Fußball ist nicht mehr die schönste Nebensache der Welt und er verbindet schon gar nicht mehr die Nationen. Er sieht weg und verfolgt nicht mehr als seine eigenen Ziele.

Mit der Vergabe der WM nach Qatar hat sich die FIFA endgültig eingestanden, Totengräber des Fußballs zu sein. Im Mittelpunkt steht bei Funktionären aus aller Welt nicht mehr die Zusammenkunft der Nationen, es geht ihnen um die Zusammenkunft ihres Bankkontos mit den Kreditkarten machthungriger Autokraten. Während die meisten Vereine in der Regionalliga jeden Fan und Zuschauer für eine Eintrittskarte von 10 bis 12 Euro umgarnen müssen, werden Mitglieder des Exekutiv-Komitees nachweislich für 10 bis 12 Millionen Euro zu einer Stimme im Vergabeverfahren „überzeugt“.

„Respekt“ wird höchstens noch auf internationalen Werbebannern gedruckt, während homosexuellen Paaren in Qatar Ausgrenzung und Folter droht. „No to racism“ gilt für diese Personen genau dann, wenn das einzigartige Jugendjuwel aus Brasilien zum eigenen Verein wechselt, wenn der Bauarbeiter aus Pakistan seinen Hungerlohn einfordert, scheint „no to racism“ vergessen. Was innerhalb der Gesellschaft nach dieser WM im Gedächtnis bleibt, sind keine Torspektakel und Fußballfeste unter blauem Himmel, es ist das Mitgefühl und der Gedanke an tausende Arbeitern, die beim Bau der Arenen ihr Leben verloren.

 

Was sind unsere Handlungsoptionen? Es wäre naiv zu glauben, dass wir die Vergabe der WM hätten verhindern können. Ebenfalls ist es vermessen, 84 Millionen Menschen in Deutschland davon zu überzeugen, die WM zu boykottieren. Des Weiteren können wir den Tod tausender Arbeiter nicht rückgängig machen, wir können autokratische Herrscher nicht stürzen und der korrupten FIFA das Geld nicht wieder entwenden. Aber wir können ein Zeichen setzen – wir können die WM konsequent boykottieren, wir können auf Menschenrechtsverletzungen hinweisen, demokratische Regierungen zum Druck gegen Autokraten auffordern und keinen Cent in diese WM investieren. Wir kehren zurück zum Fußball, den wir lieben, der mit Leidenschaft gespielt wird und in dem alle Menschen zusammenkommen können. Dieser Fußball hat auch Fehler und er erscheint nicht als vollkommenes Kontrastobjekt, doch er zeigt uns, wofür wir in die Stadien gehen, wir Emotionen geben, sich Wut und Freude lohnen, wir Freunde und Fremde im Torjubel umarmen.

Andererseits möchten wir die Augen vor der Situation in Qatar nicht verschließen. Um die Arbeiter und deren Angehörige zu unterstützen, sammeln wir mit Hilfe der Crowdfunding-Plattform „GoFundMe“ unter dem Motto: „Boycott-Qatar“ Spenden zur Verbesserung ihrer Lebenslage. Wir können damit zwar keinen großen Beitrag leisten, dennoch vielleicht das Leid ein klein wenig lindern.

Der unten stehende Link (Bild anklicken) leitet Euch direkt zur Crowdfunding-Plattform und dort erhaltet Ihr weitere Informationen hinsichtlich unserer Kampagne. Wir freuen uns über kreative Spenden, beispielsweise den symbolischen Rundfunkbeitrag diesen Monats oder die Spendensummen von 18.46 Euro oder 19.04 Euro – wie immer gilt: Jeder Euro zählt!